Die Neuen kommen! Weibliche Avantgarde in der Architektur der zwanziger Jahre

Die Neuen kommen!

Weibliche Avantgarde in der Architektur der zwanziger Jahre
Ausstellungszeitraum: 16. Juli – 03. September 2006

 

Die Ausstellung widmet sich in einer einmaligen Zusammenstellung dem vielfältigen Einfluss von Frauen – Architektinnen, Künstlerinnen, Designerinnen, Filmemacherinnen und Architekturtheoretikerinnen – auf die Avantgarde-Architektur der zwanziger Jahre.Das Entwerfen, Planen, Bauen, Gestalten und Einrichten, aber auch das Schreiben und Theoretisieren über Architektur sowie das Fotografieren und Filmen der Bauten der Weimarer Zeit wurde für eine neue Generation von Frauen zum Beruf und zur künstlerischen Aufgabe.

In dem 1927 publizierten Architekturklassiker „Neues Wohnen, Neues Bauen“ von Adolf Behne heißt es: „Neues Bauen setzt voraus ein neues Wohnen… neues Wohnen aber setzt voraus den neuen Menschen“.
Diesen Gedanken ergänzte die Bauhausarchitektin Wera Meyer-Waldeck folgendermaßen: „Die Technik ist dazu da, das Leben angenehm zu machen, aber die Kunst macht es erst wertvoll und lebenswert.“

Die Ausstellung präsentiert aus bekannten Sammlungen und privaten Nachlässen Architekturfotografien, Zeichnungen und Dokumente sowie Modelle, Skulpturen, Gemälde und Pläne – vieles davon bislang unveröffentlicht. Zu sehen sind außerdem Objekte aus den Beständen des Wenzel-Hablik-Museums, der Stiftung Bauhaus Dessau, dem Archiv der Akademie der Künste Berlin, und der Sammlung der Universität für angewandte Kunst in Wien sowie Filme aus den zwanziger Jahren.
Neben Entwürfen und Objekten der Bauhausarchitektinnen Wera Meyer-Waldeck, Friedl Dicker und Kath Both sind beispielsweise Arbeiten von Lilly Reich zu sehen. Von der international bekannten Architektin Grete Schütte-Lihotzky ist eine vollständige begehbare „Frankfurter Küche“ ausgestellt.

Neben Skizzen und Zeichnungen der Architektinnen Lucy Hillebrand, Gretel Norkauer, sind u.a. Fotografien von der Dessauer Architektin Edith Dinkelmann zu sehen, die in den zwanziger Jahren an vielen modernen Siedlungsbauten in Sachsen-Anhalt beteiligt war. Die Fotografien, Skizzen und Zeichnungen der Münchner Architektin Hanna Loev zeigen, dass neben dem Neuen Bauen aus dem Umfeld der Avantgarde in den zwanziger Jahren auch eine andere Moderne existierte.

Zahlreiche Fotografien und Objekte unterstreichen die Bedeutung der aus Hamburg stammenden Bildhauerin und Architektin Marlene Moeschke-Poelzig. Sie war an zahlreichen Berliner Großbauprojekten beteiligt und hat mit ihrem eigenen Wohnhaus in Berlin ein modernes Zuhause für die neue Familie der zwanziger Jahre geschaffen. Elisabeth Lindemann, die Ehefrau Wenzel Habliks war bereits erfolgreich auf der Werkbund Ausstellung 1914 in Köln vertreten und beeinflusste mit ihren Webarbeiten, Stoff- und Textilentwürfen Design und Mode der Weimarer Zeit.

Die Ausstellung wie auch der begleitende Katalog geben Dokumente frei, die durch den politischen Niedergang der Weimarer Zeit und die Wirren des Zweiten Weltkriegs verschüttet waren.

Der im Junius Verlag, Hamburg, erschienene Katalog umfasst 171 Seiten mit ca. 100 Abbildungen und ist in der Ausstellung für 19,90 € zu erwerben.

Ausstellungseröffnung:
Sonntag 16. Juli 2006, um 11:30 h
Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe

Eine Ausstellung im Rahmen des
Hamburger Architektur Sommers 2006

Die Ausstellung in Itzehoe wird gefördert von der

Stadt Itzehoe, Sparkasse Westholstein, Holcim AG, Architekten- und Ingenieurskammer Schleswig-Holstein, Beton Marketing Nord, Volksbank Itzehoe,

Weitere am Ausstellungsprojekt beteiligte Sponsoren sind HOCHTIEF, Stadt Dessau, Stiftung Bauhaus Dessau, Lotto-Toto Sachsen Anhalt, Sparkasse Dessau und Frankfurter Stiftung Maecenia für Frauen in Wissenschaft und Kunst.