»Denn ich habe vieles mit Herzblut gemalt«
Wenzel Hablik. Porträts
05. Juli – 08. November 2015
Das Jahr 2015 ist gleich in zweifacher Weise ein Jubiläumsjahr: Die Wenzel-Hablik-Stiftung feiert ihr 30-jähriges Bestehen und das Wenzel-Hablik-Museum wird 20 Jahre alt. Die Jubiläumsausstellung präsentiert eine Auswahl an Porträts aus dem Besitz der Wenzel-Hablik-Stiftung, ergänzt durch Leihgaben anderer hochrangiger Sammlungen und aus Privatbesitz, und zeigt den Universalkünstler Wenzel Hablik von einer bisher unbekannten Seite.
Wenzel Habliks Malerei und Grafik wird vorwiegend mit seinen Meerbildern, den Darstellungen des Weltraums oder den Architekturutopien verbunden. Dass zu seinem Schaffen auch viele Porträts zählen, ist dagegen weniger bekannt. Dabei haben sich über 50 Porträts in Öl erhalten. In dem reichen Grafikbestand lassen sich zudem über 600 Porträt- und Gestaltstudien ausmachen. Allein auf Habliks Orientreise 1910 entstehen etwa 100 Skizzen, in denen der Künstler die ihm begegnenden Menschen in geübten Strichen festhält. Hier zeigt sich nicht nur seine akademische Ausbildung, sondern vor allem seine von tiefstem Interesse an der menschlichen Natur getragene Beobachtungsgabe.
Schon ab 1905, noch als Student an der Prager Akademie der Bildenden Künste, malt er immer häufiger Porträts. Zu den Porträtierten zählen Weggefährten, Studienkollegen und Damen für die er kurzzeitig schwärmte. Zweifelsohne waren Porträtaufträge für Hablik besonders zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn bedeutend – als erste Verdienstmöglichkeit und um sich als Maler einen Namen zu machen. Nach seinem Umzug nach Itzehoe im Jahr 1907 malt er Familienmitglieder und Bekannte seines Itzehoer Mäzens Richard Biel. Auch seine spätere Frau, die Weberin Elisabeth Lindemann, porträtiert er schon früh. Die Bildnisse erzählen somit immer auch etwas über die persönlichen Begegnungen des Künstlers. Manche Werke verdeutlichen, wie Hablik seine Gestaltungsmöglichkeiten stetig erweitert und dabei mit den neuen Erkenntnissen die Ausdruckskraft steigert.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein für die finanzielle Unterstützung.