Vita Wenzel Hablik
1881-1895
Wenzel Hablik wird am 4. August in Brüx, Westböhmen (heute Most, Tschechische Republik) als Sohn des Tischlermeisters August Hablik geboren. Kinderjahre und Schulzeit verbringt er in Brüx. Während des Besuchs der Bürgerschule macht er eine Tischlerlehre und Meisterprüfung in der väterlichen Werkstatt. Erste künstlerische Interessen.
1898
Im September beginnt Hablik ein vierjähriges Studium an der Fachschule für Tonindustrie und verwandte Gewerbe in Teplitz-Schönau (heute Teplice).
1902
Immatrikulation an der Kunstgewerbeschule des österreichischen Museums für Kunst und Industrie in Wien. Erste Architekturzeichnungen mit kristallinen Motiven.
1905
Wechsel nach Prag an die Akademie der Bildenden Künste.
1907
Reise über Danzig, Königsberg, die Frische Nehrung und Kopenhagen auf die Insel Sylt, wo Hablik als Stipendiat der Kunstwart-Stiftung Gast im Haus von Ferdinand Avenarius ist. Begegnung mit dem Itzehoer Holzgroßhändler Richard Biel und der Weberin Elisabeth Lindemann. Eigenes kleines Atelier in der Brückenstr. 14 in Itzehoe.
1908
Das Erlebnis des Meeres provoziert eine Gruppe imposanter Ansichten des Meeres und der Küste. Für Familienmitglieder Richard Biels entwirft er Möbel. Außerdem auch Tapetenmuster für die Itzehoer Tapetengroßhandlung Soetje.
1909
Hablik vollendet sein Gemälde „Sternenhimmel“ sowie seine erste druckgrafische Folge, den Zyklus „Schaffende Kräfte“.
1910
Reise nach Konstantinopel. Hablik wird Mitglied des Deutschen Künstlerbundes.
1912
Herwarth Walden zeigt den Zyklus „Schaffende Kräfte“ auf der 3. Grafik-Ausstellung der Galerie „Der Sturm“ in Berlin zusammen mit Werken von Picasso, Gauguin, Kandinsky, Gris, Kokoschka u.a.. Kurze Reise nach Berlin. Besuch der Futuristen-Ausstellung im „Sturm“. Persönliche Begegnung mit Boccioni und Schmidt-Rottluff.
1914
Werkbundausstellung in Köln. Hablik und Elisabeth Lindemann stellen den Wandbehang „Paradiesvögel“ aus.
1915
Hablik vollendet eine zweite Radierserie mit dem Titel „Das Meer“.
1916
Von März bis Mai Kriegszeichner auf der Insel Sylt. Hablik wird Mitglied im Deutschen Werkbund.
1917
Am 10. Juni heiraten Wenzel Hablik und Elisabeth Lindemann.
1918
Einzelausstellung im Altonaer Museum zu allen Bereichen seines Schaffens.
1919
Hablik tritt dem „Arbeitsrat für Kunst“ bei. Walter Gropius, Bruno Taut und Adolf Behne fordern ihn zur Teilnahme an der „Ausstellung für unbekannte Architekten“ auf. Er wird Mitglied der „Gläsernen Kette“ und eine der treibenden Kräfte innerhalb der Gruppe.
1920
Hablik wird deutscher Staatsbürger.
1925
Im September zehnmonatige Südamerikareise. Hablik bereist Bolivien, Chile, West-Indien und die Azoren. Mit der Radierfolge „Architektur“ schließt er seine utopischen Architekturentwürfe ab. Große Einzelausstellung in Prag.
1931
Ein Krebsleiden am rechten Auge zwingt ihn zu einer Operation, bei der er das Auge verliert.
1933
Ein letztes größeres Projekt ist die Erneuerung der Fassade des eigenen Wohnhauses in der Talstraße.
1934
Am 23. März stirbt Hablik im Alter von 52 Jahren in seinem Haus in Itzehoe.