Vita Elisabeth Hablik-Lindemann
1879
Elisabeth Lindemann wird am 23. August in Westerwohld/ Dithmarschen geboren.
Lindemann beginnt eine dreijährige Ausbildung zur Musterzeichnerin in Dresden auf der privaten Zeichenschule der Geschwister Gertrud und Prof. Erich Kleinhempel.
1901
Anstellung im Entwurfsatelier für Handarbeiten bei der Fa. Anna Kühn, Dresden.
Lindemann wird vom Süderdithmarscher Landrat in Meldorf gebeten, zur Erhaltung des alten Webhandwerks eine Webschule einzurichten.
1902
Lindemann verbringt drei Monate in Stockholm in der Webschule von „Handarbetes Vänner“ unter Leitung von Agnes Branting. Dort lernt sie zum einen die schwedische Technik kennen, zum anderen neue Materialien und erstand einen Flach- und Hochwebstuhl.
Ab Mai Leitung der Meldorfer Museumsweberei. Sie versorgt die wenigen noch arbeitenden Weber mit Aufträgen und bildet Weberinnen aus. Lindemann übernimmt die selbstständige Leitung und Führung der Weberei
1906
Aufstellung der ersten Jacquardwebstühle. Ein Lochkartensystem nutzend, war es nun möglich umfangreiche Muster leichter herzustellen. Die traditionellen Muster wurden weiterentwickelt und neue entstanden nach Entwürfen von Elisabeth Lindemann und ansässigen Künstlern. Silberne Medaille auf der 3. Deutschen Kunstgewerbe-Ausstellung in Dresden.
1907
Begegnung mit dem Künstler Wenzel Hablik. Fordert Hablik zur Mitarbeit auf. Durch Hablik fließen entscheidende Impulse des Jugendstils in das Programm der Weberei mit ein. Flächenhaft stilisierte, florale Ornamentik zeigen die ersten Entwürfe Habliks.
1912
Lindemann wird Mitglied des Deutschen Werkbundes.
1914
Deutsche Werkbund-Ausstellung in Köln.
1917
Am 10. Juni heiraten Hablik und Lindemann. Verlegung der Handweberei von Meldorf nach Itzehoe. Erwerb und Umbau der Villa Brockdorff.
1918
Am 17. August wird die erste Tochter Susanne geboren. Einzelausstellung der Habliks im Altonaer Museum.
1920
Hablik wird deutscher Staatsbürger. Zunehmende Beteiligung an Messen und Ausstellungen mit den Produkten der Handweberei Hablik-Lindemann.
Ab 1921
Zweimal im Jahr Teilnahme an der Leipziger Grassi-Messe.
1922
Werkbundausstellung in Königsberg – Präsentation von Kissen und Decken
1923
Am 10. Juni wird die zweite Tochter Sibylle geboren. Die Neugestaltung des Esszimmers wird begonnen.
In der Galerie „Sturm“ von Herwarth Walden werden kunstgewerbliche Arbeiten und Textilien der Handweberei Hablik-Lindemann ausgestellt.
1924
Die Werkstatt erhält auf der Jahresschau Deutscher Arbeit in Dresden ihre erste Auszeichnung.
1926
Bruno Taut bestellt Chaiselongue-Decken und einen Vorhang für die Raumausstattung seines eigenen Hauses in Berlin.
1927-1931
Kunstgewerbe-Ausstellungen in Lübeck, Stuttgart, Leipzig, Monza u.a.. Namenhafte Architekten statten ihre eigenen Häuser mit Stoffen der Handweberei aus. Erster Werkstattkatalog erscheint.
1934/ 35
Gedächtnisausstellung zu Ehren Habliks im Grassimuseum, Leipzig. Künstlerische Beratung von Elisabeth Lindemann.
Ab 1934
Mehrere Auszeichnungen und Medaillen für die Produkte der Handweberei Hablik-Lindemann.
1943
Eintritt der Tochter Sibylle in die Werkstatt als Lehrling, dann Gesellin.
Ab 1945
Beteiligung an Messen in Frankfurt, München, Köln und Hannover. Ausstellungen in Flensburg, Brüssel, Sacramento/Kalifornien. Geschäftsverbindungen in die USA und Kanada, Holland, England, Dänemark, Frankreich.
1949/ 50
Ausbau der Werkstatt am Holzkamp.
1959
Lindemann erhält das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
1960
Am 15. August stirbt Elisabeth Lindemann in Itzehoe